Zwei Schwestern fanden im Nachlass ihrer Mutter Tagebücher, die den beruflichen Alltag in der DDR beschreiben. Die Lesung wird musikalisch und humoristisch
begleitet.
„Wir Schwestern Gabriele Chiteala (geb. 1960) und Angelika Pleger (geb. 1950) fanden im Nachlass unserer Mutter (Hilde B., Jahrgang 1921, gestorben 2010) ein besonderes Tagebuch von 1971-75. Unsere Mutter war damals Anfang 50 und alleinerziehend, sie arbeitete direkt am S-Bahnhof Berlin- Buch in einer HO-Gaststätte (HO: neben Konsum und einigen wenigen privaten Geschäften eine große Handelsorganisation, gegründet 1948).
Sie arbeitete in einem Kollektiv (heute Team), genannt: Brigade der sozialistischen Arbeit.
Diese Aufzeichnungen (Brigadetagebuch) waren keine literarischen Blüten, sie bieten uns aber heute Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt der DDR. Sie wurden 1959
eingeführt, parallel zur Bewegung „Greif zur Feder, Kumpel“. Gabriele liest das Tagebuch und singt neben Einspielungen auch Lieder aus dieser Zeit. Ich versuche kleine Einordnungen und
Erklärungen zu besonderen Begriffen und Namen zu geben und ich darf humorvolle Kurzgeschichten (Witze) lesen. Damals hätte ich sie nie öffentlich erzählen dürfen…“, erinnert sich Prof. Angelika
Pleger.
Lesung: Gabriele Chitealá (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin)
Moderation: Prof. Angelika Pleger
(Mühlenbeck)
Am 23. September 2023 um 16.00 Uhr findet die Lesung im Glashaus Zühlsdorf (neben der Kirche, Dorfstraße 34, 16515 Zühlsdorf) statt.
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